Röntgen

Die Röntgenuntersuchung des Brustkorbes (Synonyme: Röntgen-Thorax/Brustkorb; Thorax-Röntgen) ist die häufigste röntgenologische Untersuchung und gehört vor allem in der Notfallaufnahme zur Standarddiagnostik. In der Pulmologie (Heilkunde der Lungenerkrankungen) ist diese Röntgenuntersuchung ebenfalls von größter Wichtigkeit und gehört zur Basisdiagnostik.

Anwendungsgebiete

  • Asthma bronchiale
  • chronisch obstruktive Atemwegserkrankung (COPD; chronic obstructive pulmonary disease, seltener auch chronic obstructive lung disease, COLD) – bezeichnet als Sammelbegriff eine Gruppe von Krankheiten der Lunge, die durch Husten, vermehrten Auswurf und Atemnot bei Belastung gekennzeichnet sind.
  • Atemnot (Dyspnoe)
  • Erkrankungen des Herzen – z. B. Kardiomegalie (vergrößertes Herz) bei Herzinsuffizienz (Herzschwäche)
  • Erkrankungen der Luftröhre
  • Erkrankungen der Speiseröhre
  • Bluthusten mit größeren Mengen (Hämoptoe) bzw. kleineren Mengen Blut (Hämoptyse) 
  • Husten
  • Lungenödem – unspezifische Bezeichnung des Austretens von Blutflüssigkeit aus den Kapillargefäßen in das Interstitium und die Alveolen der Lunge
  • Lungenentzündung (Pneumonie) bei Erwachsenen und Kindern
  • Pleuraerguss – abnorme Flüssigkeitsansammlung in der Pleurahöhle, dem schmalen Spalt zwischen den Pleurablättern (zwischen Lungen- und Rippenfell)
  • Pneumothorax – Krankheitsbild, bei dem Luft in den Pleuraspalt gelangt und damit die Ausdehnung eines Lungenflügels oder beider Lungenflügel behindert, so dass diese für die Atmung nicht oder nur noch eingeschränkt zur Verfügung stehen
  • Sarkoidose (Synonyme: Morbus Boeck oder Morbus Schaumann-Besnier) – systemische Erkrankung des Bindegewebes mit Granulombildung
  • unspezifischem Schmerzen im Brustkorb
  • Traumata (Verletzungen) des Brustkorbes und des Bauches
  • Tuberkulose (Schwindsucht)
  • Raumforderung bzw. Tumor – z. B. Bronchialkarzinom (Lungenkrebs)
  • Fremdkörper

Außerdem wird die Röntgen-Thorax-Untersuchung regelmäßig bei Intensivpatienten, bei Einstellungs- oder Reihenuntersuchungen sowie präoperativ durchgeführt.

Das Verfahren

Die Untersuchung erfolgt in der Regel (wenn möglich) am stehenden Patienten. Während der Aufnahme wird der Patient angewiesen sich nicht zu bewegen, tief einzuatmen und die Atmung kurzzeitig anzuhalten.

Im klinischen Alltag wird eine Thorax-Aufnahme in zwei Ebenen, angefertigt. Auf der Röntgen-Thorax-Aufnahme können die folgenden anatomischen Strukturen beurteilt werden:

  • Cor (Herz) bzw. Herzgröße – Vergrößerter Herzschatten?
  • Pulmo (Lunge) – Gefäßzeichnung? Infiltrate? Symmetrie? Überblähung? Raumforderungen?
  • Lungenspitzen
  • Pleura (Rippenfell) – Pneumothorax? Pleuraerguss?
  • Mediastinum (Mittelfellraum) – Freie Luft? Symmetrie? Breite?
  • Diaphragma (Zwerchfell) – Zwerchfellhochstand? sichelförmige Einschlüsse freier Luft im Bauchraum?
  • Thorax – knöcherner Brustkorb (Rippen, Brustbein, Brustwirbelsäule)
  • Trachea (Luftröhre) – Verlauf? Kontur? Lumeneinengung?

Ihr Nutzen

Unter strenger Indikationsstellung ist das Röntgen-Thoraxbild eine schnelle Information im Rahmen der Standartdiagnostik.